Frankfurter Stadtteil Ginnheim

Ginnheim zählt mit seinen rund 17.200 Einwohner:innen zu den eher ruhigeren Wohn-und-Schlaf-Stadtteilen. Es liegt im mittleren Norden der Stadt, umringt von den Stadtteilen Eschersheim, Dornbusch, Westend und Bockenheim.

Der Stadtteil ist geprägt durch eine sehr hohe Diversität, annähernd 60 Prozent der Bewohner:innen haben einen Migrationshintergrund, bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren liegt dieser sogar bei knapp 80 Prozent. Menschen aus mehr als 80 Nationen leben hier, wobei diese Zahlen in den einzelnen Quartiersbereichen stark divergieren. Im Frankfurter Vergleich kennzeichnet Ginnheim zudem eine überdurchschnittliche hohe Zahl an Jugendlichen.

In Ginnheim gibt es verhältnismäßig wenig Arbeitsplätze vor Ort, die Gewerbestruktur nimmt ab und trotz eines lebendigen Netzwerks an sozialen Akteur:innen gibt es noch immer zu wenig Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote. So gibt es in Ginnheim weder ein Kino, noch ein Theater oder ein Museum.

Wichtige Themen der Ginnheimer Bevölkerung sind daher der Mangel an gut zugänglichen Versammlungsräumen und fehlende attraktive Angebote insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Territorial gliedert sich das Stadtteilgebiet um den fast beschaulichen, ehemaligen Dorfkern Alt-Ginnheim herum in einzelne, baulich sowie sozialstrukturell deutlich voneinander getrennte Siedlungen – Quartiersräume, die untereinander nur sehr wenig oszillieren.

Dies sind neben der Siedlung Höhenblick die Siedlungen Reichelstraße und die Siedlung an den Rebgärten. Ein besonderer Förderschwerpunkt liegt auf der ehemaligen großen, amerikanischen „Housing Area“ mit der Hügelsiedlung, der von-Steuben-Siedlung und der Platensiedlung Nord und Süd. Während große Bauprojekte wie die Nachverdichtung der Platensiedlung Nord sowie die Grünraum-Aufwertungsmaßnahme „Grünes Ypsilon“ in der „Housing Area“ deutliche Anzeichen einer Erneuerung des Stadtteils zeigen, lässt eine Aufwertung anderer Quartiersbereiche noch auf sich warten. 

Ginnheim wird durchschnitten und begrenzt von großen Straßen oder Gleisanlagen. Insbesondere die Rosa-Luxemburg-Straße durchschneidet den Stadtteil als Brücke in einer großen S-Kurve wie eine Wand. Das Gesicht Ginnheims ist also eher durch große Verkehrs-Trassen gekennzeichnet.

Ginnheims eigentliche Mitte als Haupteinkaufstraße bildet die Ginnheimer Landstraße. Ihr fehlt jedoch die Infrastruktur und das Gesicht eines echten Zentrums. Die unmittelbar umliegenden Quartiersräume sind teilweise strukturschwach und/ oder nur wenig belebt.

In einem dieser Quartiersräume, genau zwischen den drei Hochhäusern in der Siedlung Reichelstraße, nur einen Steinwurf entfernt von der Endhaltestelle Ginnheim (U1) und nahe der Ginnheimer Landstraße, wird das fliegende Künstler:innenzimmer Ginnheim stehen. Hier soll es die Bewohner:innen aktivieren und animieren, sich an einer verbesserten Gestaltung ihres Wohnumfeldes und ihres Stadtteiles zu beteiligen.