Arbeiten Luise Ehrenwerth
requiem aeternam, 2023
Begehbare Augmented-Reality-Installation von Hannes Kapsch, Ella Estrella Tischa und
Luise Ehrenwerth, mit Unterstützung von Anton Kurt Krause.
„Was bleibt uns, wenn alles verloren geht? Wie bleiben wir zurück in einer Welt, die sich rasend schnell existenziell verändert?“ requiem aeternam sucht nach gemeinschaftlichen Bewältigungsstrategien für die mentalen Auswirkungen der fortschreitenden Erderwärmung: in der Musik, in der Befragung von Ritualen und in partizipativen Theaterformen.
„(Wie) kann Musik dabei helfen, existenzielle Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen?“
Entstanden ist ein interaktives Musiktheater über Klimakrise und Trauer: Augmented Reality erweitert die haptische Realität um virtuelle Welten, die die physische Wirklichkeit überlagern. Das Publikum, ausgestattet mit Smartphone und Kopfhörern, erforscht einen sichtbaren Raum, in dem sich unsichtbare Klänge verbergen: Stimmen der Angst und
Zuversicht vermischen sich mit Fakten, Geräuschen und sich überlagernden Soundscapes, die von den Teilnehmenden beeinflusst und verändert werden können.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Foto-Credit: Lara Rodríguez Cruz
connecting:stitches – Kostümbild und Digitalität, 2021/2022
Fellowship-Projekt an der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund
Im fünfmonatigen Forschungszeitraum stand die Verknüpfung von Kostümen mit digitalen Technologien wie Augmented Reality und Mikrocontrollern im Mittelpunkt von Luises künstlerischer Untersuchung.
„Lassen sich Kostüme um virtuelle Layer erweitern? Welche Möglichkeiten bietet der Einsatz von stromleitenden Textilien für das Kostümbild?“ Zudem stand die Frage nach dem praktischen Einsatz in verschiedenen Theaterformaten im Mittelpunkt.
In verschiedenen Experimentierstrecken erweiterte Luise ihre Kenntnisse zur Technik und zum Umgang mit eTextiles. Entstanden ist der Prototyp eines Kostümes, das als Controller einer AR-App funktioniert: Durch im Kostüm integrierte Mikrocontroller und eingenähte Stromkreise kann über ein lokales Netzwerk gesteuert werden, welche virtuellen Objekte in der AR-App sichtbar sind. So wird das Kostüm zum am Körper getragenen Steuerungselement virtueller Welten, behält dabei aber seine Eigenschaften als charakterbildendes Kostüm, ohne auf den ersten Blick als technische Schnittstelle erkennbar zu sein.
Foto-Credit: Viviane Lennert
SCHRAPP SCHRAPP BUFF ZONG, 2018
Künstlerisches Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit Nele Bühler zur auditiven Wahrnehmung von Raum und Imagination, das mithilfe binauraler Kunstkopfmikrofone das narrative und immersive Potential von Soundräumen untersucht
Das Zuknallen der schweren Eingangstür hallt im Foyer wider, um die Ecke brummt unablässig der Snackautomat, aus dem ersten Stock dringt ein schallendes Lachen. Tag für Tag betreten Studierende, Lehrende und Mitarbeiter:innen der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) das Hochschulgebäude auf der Güntzstraße 34. In diesen Räumlichkeiten begegnen sie einer Vielzahl von Geräuschen und Klängen, die charakteristisch sind für den Alltag an der Kunsthochschule. Was erzählt diese akustische Szenerie? Welche Erinnerungen und Geschichten liegen in ihr verborgen, die Auskunft geben könnten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Lebens an der HfBK? Und woher kommt auf einmal dieses kratzende Geräusch?
Das partizipative Projekt gliederte sich in zwei Phasen: Im Zuge einer Akustischen Kartographierung wurden Studierende und Mitarbeitende der Hochschule mit Kunstkopfmikrofonen ausgestattet auf einen Spaziergang durch das Gebäude geschickt. So entstand eine Sammlung prägnanter Geräusche und Klangkulissen, die von uns im zweiten Schritt neu arrangiert wurden und in einem Augmented Audio Reality Walk an die Orte ihrer Entstehung zurückgebracht wurden.
Foto-Credit: Julius Zimmermann