Sinnliche Nachtwanderung ans „Ende der Welt“
Gemeinsam mit der Künstlerin Anna-Luise Lorenz haben wir uns am vergangenen Samstag auf eine sinnliche Wanderung durch die Dunkelheit des Grüngürtels rund um Preungesheim begeben. Dabei wurden wir von etwas Ungewöhnlichem geleitet: sogenannten „digitalen Wünschelruten“. Diese hatten wir zuvor in zwei Workshops gemeinsam als Smartphone-App entwickelt und dann in physischer Form gebaut.
Auf unserem Weg stießen wir nicht nur auf das „Ende der Welt“, sondern auch auf Orte, die eigentlich gar nicht existieren, aber dennoch auf unseren Karten verzeichnet sind. So entstand die Frage, wie wir unsere Beziehung zur Welt um uns herum neu überdenken können: „Wo genau endet die Welt, und wo beginnt sie, wenn so vieles im Dunkel des Unbekannten verschwindet? Welchen Einfluss haben die Algorithmen, die unsere digitalen Karten gestalten, auf die Art und Weise, wie wir uns bewegen und unsere Umgebung wahrnehmen? Haben wir vielleicht vergessen, wie es ist, die Orientierung zu verlieren?“
„Um eine neue Welt zu gestalten, muss man bei der alten Welt beginnen. Um eine Welt zu finden, muss man aber manchmal auch eine Welt verlieren. Und um eine Welt zu finden, muss man manchmal verloren sein.“
(Frei übersetzt nach Ursula Le Guin)