Am Freitag, den 3. Juni 2022, kam Anna Meik von Digitale Welten zu Jana (Projektreferentin) und uns Praktikant:innen – Nia, Nirvana, Marie und jou ins Crespo Studio. Anna arbeitet bei einem Kooperationspartner des fliegenden Künstler:innenzimmers – dem NODE Verein zur Förderung Digitaler Kultur e.V. – und kennt sich mit kreativer Medienbildung für Kinder und Jugendliche aus.

Um einen großen Tisch sitzen fünf Personen. Anna Meik vorne links gestikuliert und hält einen Vortrag. Im Hintergrund ist auf einem Bildschirm ihre Präsentation zu sehen. Dort steht die Frage: „Darf ich das einfach benutzen?“
Anna Meik im Crespo Studio © Jana Weyer

Wir lernten, dass unter dem Namen Open Educational Resources (OER) oder Freie Bildungsmaterialien ein Wissensschatz online zu finden ist. Er besteht aus ganzen Workshop-Konzepten, einzelnen Methoden oder auch einfachen Vorlagen zum Basteln. Der Zugriff darauf ist online frei möglich. Inhalte dürfen kopiert, verändert und ggf. kommerziell genutzt werden. Was erlaubt ist, wird über die Creative Commons (CC) Lizenz angegeben.

Grafik für die Creative Commons License „CC BY-NC-SA“: Vier schwarz umrandete, weiße Kreise. Im ersten steht „CC“, im zweiten ist eine Menschensilhouette erkennbar, im dritten ist ein Dollarzeichen durchgestrichen und im vierten ist ein kreisförmiger Pfeil zu sehen. Unter den symbolhaften Kreisen stehen Buchstabenkürzel: unter der Menschensilhouette „BY“, unter dem durchgestrichenen Dollarzeichen „NC“ und unter dem kreisförmigen Pfeil „SA“.
© Creative Commons License: CC BY-NC-SA

Anna stellte uns ein ausführliches Workshop-Konzept von den Demokratielaboren vor, welches den Ablauf inklusive Moderationsanweisungen abdeckt. Auch warfen wir einen Blick auf die Plattformen von Jugend hackt, Edulabs, Digitale Welten und das hello world toolkit.

Eine Tabelle mit der Überschrift „Data Dancing“ zeigt die verschiedenen Schritte eines Workshops an. Es gibt die Spalten: Schritt, Zeit, Ziel, Inhalte, Methode, Material, Anweisungen, Moderation und Anmerkung. Einzelne Schritte sind durch graue Zeilen in Phasen gegliedert.
Screenshot eines ausführlichen Workshop-Konzepts

Anschließend hatten wir Zeit, Inhalte selbst auszuprobieren. Zur Auswahl standen:

● das Makey Makey auszuprobieren

● nach bleeptracks Anleitung ein Mandala via Code zu kreieren

● das micro:bit kennenzulernen und

● ein Handbuch zu Datenschutz, Apps und Fake News.

Von oben sehen wir einen Laptop, an den mit rotem Kabel eineMakey-Makey-Leiterplatte angeschlossen ist. Aus dem Makey Makey gehen viele Kabel raus. Teilweise sind die Kabel an die Objekte auf dem Tisch angeschlossen. Dazu zählen die Bananen, die Erdbeere und etwas gefaltete Alufolie. Ein Kabel wird von einer Person in der Hand gehalten, während mit der anderen Hand die Alufolie berührt wird. Ein grünes Kabel ist nirgends angeschlossen. Auf dem Bildschirm des Laptops wird eine Klaviertastatur angezeigt. Auf dem Tisch verteilt liegen zusätzlich noch bunte Knetestifte in einer blauen Box, zur Kugel gerollte gelbe Knete, Bleistifte, ein Notizbuch, Bastelmatten, die Anleitung zum Kennenlernen des Makey Makeys sowie dessen Verpackung.
Makey Makey auf dem Tisch ausgebreitet © Jana Weyer

Nirvana und Jana bastelten mit der Leiterplatte Makey Makey und der dazugehörigen App ein kleines Musik- und Zeicheninstrument. Hierfür bauten sie offene Schaltkreise, die in einem leitenden Medium endeten. Als teilnehmende Person nimmst du dann das Ende eines Kabels, das an Masse angeschlossen ist, in die Hand. Bei Berührung eines der leitenden Medien wurde der Schaltkreis geschlossen (Menschen bestehen zu ca. 60 Prozent aus Wasser und leiten elektrischen Strom) und sendete ein bestimmtes Signal an den Rechner, das – abhängig von der Anwendung – zum Beispiel einen Graph nach rechts zeichnete, so lange das Signal bestehen blieb, oder die Note C spielte. 

Nirvana hält ein Kabel in der linken Hand. Dieses ist mit dem Makey Makey verbunden. Vom Makey Makey aus führen weitere Kabel zu gefalteter Alufolie, einer Banane und einer Erdbeere. Dahinter steht ein Laptop auf dem Tisch. Auf dem Bildschirm ist der Ausschnitt einer Klaviertastatur zu erkennen. Auf dem Tisch liegen weitere Bastelmaterialien verstreut.
Makey Makey-Kabel wird in der Hand gehalten © Anna Meik

So konnte auch ausprobiert werden, was alles Strom leitet. Banane und Alufolie leiten Strom. Knete etwa ist dafür ungeeignet, aber etwas Bleistiftgekritzel auf Papier reicht aus. Als Team bastelten Jana und Nirvana verschiedene Schaltkreise und spielten kleine Melodien. Nirvanas Eindruck: „Was die Kinder vielleicht interessiert, ist, dass sie einfach aus verschiedenen Alltagsgegenständen Musikinstrumente machen können. Sie erfahren dabei auch, welche Dinge oder Materialien Strom leiten können und welche nicht. Ich selbst habe viele Materialien kennengelernt, auf die ich bis jetzt nicht geachtet habe. Und das Ausprobieren macht Spaß.“

© Nirvana Naderi

Nia schaute sich die Arbeitsblätter Data Detox x Youth zu Datenschutz, Apps und Fake News an. Sie mochte die Fragen und Denkansätze, wie beispielsweise die Anzahl der Social-Media-Apps auf dem eigenen Telefon zu schätzen und anschließend sich selbst bzw. die Einschätzung zu kontrollieren. Die Arbeitsblätter inspirierten Nia zu einem eigenen mehrere Tage umfassenden Workshop.

Das Programmieren eines interaktiven Mandalas nach der Anleitung von bleeptrack wollen wir bei einem nächsten Treffen gemeinsam ausprobieren. 

Marie und jou lernten den Mikrocontroller micro:bit kennen. Marie programmierte einen Würfel, der so funktionierte: Der Controller wird geschüttelt, registriert die Erschütterung und führt den entsprechenden Code aus. Die „gewürfelte“ Zahl wird via LED-Matrix auf dem Controller selbst angezeigt. Maries Würfel ging zuerst von null bis sechs, hatte also sieben Seiten. Doch das war in nullkommanix gefixt und wir wären mit diesem Würfel bereit für die nächste Runde Brettspiele gewesen.

Die auf dem Mikrocontroller befindliche 5x5-LED-Matrix zeigt die Ziffer „6“. Die LEDs leuchten rot.
micro:bit zeigt die Ziffer „6“ © CC0

Die Zeit verging viel zu schnell und wir hatten viel Spaß. Da wir nach Annas Einleitung große Lust haben, gemeinsam mehr OER und Technik kennenzulernen, werden wir uns ab jetzt regelmäßig freitags im Crespo Studio treffen und weitere Methoden und technische Spielereien ausprobieren, um so die besten Bestandteile in unsere Workshops für das fliegende Künstler:innenzimmer im Quartier übernehmen zu können.

jou, Praktikant:in im fliegenden Künstlerzimmer im Quartier, Sommer 2022